„Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt zu verändern.“

Anne Frank, Geschichte „Gib!“, 26. März 1944

Geschichte – Zeitgeschichte – und ihre Geschichten zu erzählen, ist meine Leidenschaft; nicht, um die Vergangenheit (um des Konservierens willen) zu konservieren, sondern um unsere Gegenwart zu verstehen. Die „Unvollkommenheiten der Erinnerung und Unzulänglichkeiten der Dokumentation“, unter denen entsteht, was wir „Geschichte“ nennen (Julian Barnes, Vom Ende einer Geschichte), sind dabei meine alltäglichen Herausforderungen. Dass ich mich – in oft jahrelangen, emotionalen Forschungs- und Schreibprozessen – sowohl auf Opfer- als auch auf Tätergeschichten einlasse, löst gelegentlich Verwunderung aus, vereinzelt Irritation. Aber gerade in unterschiedlichen Blickwinkeln auf unsere Geschichte liegen Einsichten, ohne die wir unsere Gegenwart einfach geschehen lassen, … ohne die unsere Vergangenheit uns womöglich einholt.

„How wonderful it is that no one has to wait, but can start right now to gradually change the world!“

Anne Frank, Give!, March 26, 1944

History – contemporary history – and its stories are my passion; not only to preserve the past, but to understand our present. The “imperfections of memory and inadequacies of documentation” under which “history is produced” (Julian Barnes, The Sense of an Ending) are my daily challenges. The fact that I engage with the stories of both victims and perpetrators, often over years of emotional research and writing processes, has occasionally caused astonishment, even irritation. But it is precisely in these different perspectives on our history that insights lie, without which we simply let our present happen, … without which our past may well catch up with us..